Zum Seiteninhalt springen

Die Heilungschance eines Mammakarzinoms hängt vor allem davon ab, in welchem Tumorstadium es diagnostiziert wurde. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Wichtig ist dabei vor allem, ob sich Tumorzellen über die Lymphwege und über die Blutgefäße im Körper ausgebreitet haben. Sind die Lymphknoten in den Achseln frei von Krebszellen, stehen die Heilungschancen besonders gut.

Albertinen Krankenhaus - Albertinen Tumorzentrum - Krebs der Frau - Prognose

Die Prognose wird häufig in Fünf-Jahres-Überlebensraten angegeben, denn danach ist das Rückfallrisiko deutlich geringer. Fünf Jahre nach einer Brustkrebsdiagnose sind 83-87 Prozent der Betroffenen noch am Leben. Vor allem bei Patientinnen, deren Tumor sehr früh entdeckt wurde, stieg die Heilungswahrscheinlichkeit in den vergangenen Jahren auf über 90 Prozent.

Maßgeblich für die Prognose ist vor allem das Operationsergebnis: Nach der Operation besagt der Befund „pR0“, dass das bösartige Gewebe restlos im gesunden Bereich entfernt wurde. Bei einem „pR1“-Ergebnis haben die Pathologen unter dem Mikroskop noch Tumorzellen am Schnittrand gefunden. In der Regel ist dann eine Nachoperation notwendig.
Waren bei der Diagnose bereits Krebszellen in den Lymphknoten nachweisbar, hängt die Prognose von der Zahl der befallenen Lymphknoten ab. Sie lässt sich durch eine Chemo- und/oder Antihormontherapie nach der Operation aber deutlich verbessern. Auch die Tumorart und -größe, der Hormonrezeptorstatus, die Aggressivität der Krebszellen sowie das Alter der Patientin beeinflussen die Heilungschancen. Brustkrebs muss daher immer individuell therapiert werden.

Unter einem Rezidiv ist die Rückkehr des Tumors am gleichen Ort wie beim ersten Mal zu verstehen. Das Rezidivrisiko in den ersten zehn Jahren nach einer erfolgreichen Brustkrebsbehandlung liegt bei fünf bis zehn Prozent. In den meisten Fällen lässt sich ein einzelnes, räumlich begrenztes Rezidiv operieren. Frührezidive innerhalb der ersten zwei Jahre können vor allem bei hochaggressiven Tumoren auftreten. Sie zeigen eine höhere Rate an Metastasen, lassen sich nur selten operieren und sind meist schwierig zu behandeln.

Nur selten tritt nach einer erfolgreichen Brustkrebstherapie ein Tumor in der zweiten Brust auf (kontralateraler Tumor), meist nach einem invasiven lobulären oder einem besonders aggressiven Mammakarzinom oder bei mehreren Tumoren in der ersten Brust.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit von Männern nach einer Brustkrebserkrankung entspricht weitgehend der von Frauen im gleichen Stadium. Die tatsächlichen Überlebensraten nach fünf und zehn Jahren sind bei Männern allerdings deutlich geringer, da sie meist erst in höherem Alter erkranken und die Tumoren zum Zeitpunkt der Diagnose in der Regel weiter fortgeschritten sind.

Das Mammakarzinom ist eine extrem individuelle und vielfältige Erkrankung. Ebenso vielfältig und individuell sind die Therapieverfahren und ihre Erfolgschancen im Einzelfall. Bitte betrachten Sie die hier aufgeführten Wahrscheinlichkeiten daher nur als grobe Richtwerte und besprechen Sie Ihre individuellen Faktoren und Aussichten vertrauensvoll mit unseren Experten. Sie werden alles tun, um Ihre persönlichen Heilungschancen so weit wie möglich zu verbessern.