Operativ

Per Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) können intracavitäre und submuköse Myome abgetragen werden. Wir benutzen dazu die moderne bipolare Technik mit Kochsalzlösung als Spüllösung, die deutlich seltener zu Komplikationen führt als die häufig eingesetzte klassische Spüllösung. In einigen Fällen nutzen wir ein ganz neues Verfahren, die Plasmavaporisation, zur besonderen Schonung der Gebärmutterschleimhaut bei Kinderwunsch. Per Bauchspiegelung (Laparoskopie) werden die Myome über mehrere wenige Millimeter große Einschnitte operiert. Diese Operation gehört zu den technisch anspruchsvolleren Operationen und sollte nur an einem Zentrum mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Sie bietet sich vor allem für Patientinnen an, die Kinderwunsch haben und wird in unserem Zentrum ca. 120mal pro Jahr durchgeführt.
Per Bauchschnitt (Laparotomie) werden Myome, die größer als 8 cm sind oder die für den laparoskopischen Zugang ungünstig liegen, über einen kleinen Bauchschnitt, ähnlich dem Kaiserschnitt, entfernt. Der Krankenhausaufenthalt dauert meist zwei bis drei Tage, nach drei Monaten kann wieder eine Schwangerschaft angestrebt werden.

Gebärmutter-Teilentfernung

Bei Frauen, deren Familienplanung abgeschlossen ist und die keinen Wunsch nach Erhalt der Gebärmutter haben, gibt es die Möglichkeit, die Gebärmutter oder auch nur den Gebärmutterkörper zu entfernen. Dies kann in den meisten Fällen per Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen, der Gebärmutterhals wird dabei erhalten, die sog. laparoskopische, supracervikale Hysterektomie (LASH). Sollte die Gebärmutter zu groß oder zu unbeweglich sein, um sie per Laparoskopie zu entfernen, wird ein kleiner Bauchschnitt durchgeführt. Auch hierbei erhalten wir in der Regel den Gebärmutterhals.

Myomembolisation

Bei dieser Methode werden Kunststoffpartikel über einen dünnen Katheter in die zuführenden Blutgefäße der Myome gespritzt. Diese Partikel verstopfen die feinsten Gefäße, so dass die Myome keinen Sauerstoff mehr erhalten und das Gewebe abstirbt. Indikation, Vorbereitung und Betreuung nach dem Eingriff erfolgt in unserem Zentrum durch die Frauenärztinnen und -ärzte, der Eingriff selbst wird von unseren spezialisierten interventionellen Radiologen durchgeführt und dauert etwa zwei Stunden. Eine Embolisation wird von der Deutschen Konsensuskonferenz bei Kinderwunsch nicht empfohlen.

Radiofrequenzablation mit Sonata® 

Dieses Verfahren ist weltweit erst seit kurzem verfügbar und wird bislang in nur wenigen Zentren angeboten: Bei der sogenannten transzervikalen Radiofrequenzablation (Sonata®) werden Myome mittels Hitze direkt vor Ort in der Gebärmutter verödet. Hierfür wird unter Teil- oder Vollnarkose eine kleine Ultraschall-Sonde über die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. So können via Monitor Myome in dem Organ aufgespürt werden. Wird ein Myom entdeckt, so werden innerhalb des Myoms kleine Nadelelektronen platziert, die hochfrequenten Strom direkt ins Gewebe abgeben und erhitzen. Dadurch sterben die Zellen des Myoms ab, das Myom schrumpft in den darauffolgenden Monaten.  Die Prozedur dauert pro Myom nur wenige Minuten, so dass bei Bedarf während eines Eingriffs gleich mehrere Myome auf diese Weise therapiert werden können.  Die deutlich geschrumpften Myome verbleiben in der Gebärmutter, verursachen aber in den meisten Fällen keine Beschwerden mehr.  Das Verfahren ist in der Regel bei Myomen bis zu einer Größe von ca. acht Zentimeter durchführbar.

Diese minimal-invasive Methode bietet gleich mehrere Vorteile: Sie ist äußerst präzise und schont das umliegende Gewebe. Hinzu kommt, dass das Verfahren ohne Schnitte und auch Röntgenstrahlen durchgeführt werden kann. Die Wundheilung verläuft deutlich schneller und die durch das Myom verursachten Schmerzen – insbesondere die Blutungsstörungen – klingen oftmals schnell ab. Und nicht zuletzt hinterlässt der Eingriff an der Gebärmutter keine Narben.