Albertinen Krankenhaus
Klinik für Gynäkologie und GeburtshilfeSüntelstraße 11a
22457 Hamburg Schnelsen
Als Hymenalatresie (lateinisch: Atresia hymenalis) wird in der Medizin ein angeborener Verschluss der Scheide (Vagina) durch das Jungfernhäutchen (Hymen) bezeichnet. Aus diesem Grund kann bei Einsetzen der Regelblutung in der Pubertät das Blut nicht abfließen und sammelt sich in der Scheide und Gebärmutter. Dieser Zustand wird auch als Hämatokolpos/Hämatometra bezeichnet. Dies kann starke Schmerzen verursachen. Es kann auch ein teilweiser Verschluss des Hymens vorliegen (Hymen bifenestratus, Hymen altus, Hymen punctatus, Hymen cribriformis), was zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr oder Problemen beim Einführen oder Entfernen eines Tampons führen kann.
Trennwände (lateinisch; Septen, Einzahl Septum) können angeboren in der Scheide (Vagina) und Gebärmutter (Uterus) auftreten. In der Scheide können sie in Längs- oder Querrichtung verlaufen und zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Problemen beim Einführen oder Entfernen eines Tampons führen. Auch der Abstrich zur Krebsvorsorge ist dann manchmal nicht möglich. Trennwände in der Gebärmutter verlaufen in der Regel in Längsrichtung und können den oberen Teil (Uterus subseptus) oder die gesamte Gebärmutter (Uterus septus) betreffen. Sie verursachen keine Beschwerden, können aber zu Schwierigkeiten bei der Einnistung einer Schwangerschaft führen.
Doppelte Anlage der Gebärmutter und Scheide, die oft auch gemeinsam auftreten. Bei der Gebärmutter unterscheidet man verschiedene Ausprägungen. So kann die Gebärmutter komplett doppelt angelegt sein (Uterus duplex, Uterus didelphys) oder der obere Teil der Gebärmutter doppelt (symmetrisch oder asymmetrisch) angelegt sein (Uterus bicornis, Uterus unicornis). Je nach Ausprägung kann es zum häufigeren Auftreten von Fehl- oder Frühgeburten kommen.
Bei der Scheidenaplasie ist die Scheide der Frau nicht oder nur unvollständig ausgebildet. Häufig wird die Vaginalaplasie bei Mädchen in Zusammenhang mit einer ausbleibenden Periode festgestellt.
Das MRKH-Syndrom ist eine Fehlbildung, bei der aufgrund einer Störung in der Organentwicklung in der Embryonalzeit die Gebärmutter und Scheide nicht angelegt sind. Meist gibt es aber ein kleines Scheidengrübchen. Die Eierstöcke haben eine normale Funktion, so dass der weibliche Körper sonst äußerlich völlig normal entwickelt ist. Da diese Besonderheit keinerlei Beschwerden verursacht, fällt sie zumeist erst auf, wenn nach Einsetzen der Pubertät die erste Regelblutung nicht einsetzt oder Geschlechtsverkehr nicht gelingt. Da die Gebärmutter fehlt, ist es betroffenen Frauen nicht möglich Schwangerschaften auszutragen.
Der Gebärmutterhals ist nicht ist bei dieser Form der Fehlbildung nicht ausgebildet.