NetzWerk GesundAktiv - Hilfs- und Betreuungsnetzwerk für Senioren im Quartier

Das Hamburger Pilotprojekt "NetzWerk GesundAktiv" (NWGA) möchte älteren Menschen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung ermöglichen.

Das NetzWerk GesundAktiv (NWGA) ist ein sektorenübergreifendes Hilfs- und Betreuungsnetzwerk im Quartier (Start in Hamburg-Eimsbüttel), das Antworten auf die demografischen Herausforderungen liefern möchte. Ziel des NWGA ist es, den teilnehmenden Menschen auch im hohen Alter möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen.

Im Zentrum des NWGA steht die "koordinierende Stelle" im Albertinen-Haus.

Jeder der Teilnehmenden durchläuft hier umfassende Untersuchungen und strukturierte Tests, um die individuellen Bedürfnisse zu ermitteln. Die Ergebnisse sind die Basis für die Erstellung eines individuellen Unterstützungsplans. Hierfür werden je nach Bedarf Maßnahmen aus verschiedenen Modulen bereitgehalten:

  • Rehabilitation vor und während der Pflegebedürftigkeit
  • Hilfen für Angehörige
  • Beratung und Betreuung bei Demenz
  • Technische Assistenzsysteme
  • Förderung der Gesundheitskompetenz

Das Projekt sieht zudem vor, die behandelnden Hausärzte der Versicherten einzubeziehen und die zahlreichen Hilfen im Umfeld miteinander zu verknüpfen. Bestehende regionale Quartiersangebote wie Wohn- und Betreuungsleistungen, Hauswirtschafts-, Pflege- und Sozialleistungen sowie die bestehenden Pflegestützpunkte sollen verbunden und in das NWGA integriert werden, um so eine Verbesserung der Versorgungsqualität zu erreichen.

Jeder NWGA-Teilnehmende wird mit einem Tablet ausgestattet.

Vorinstalliert ist eine Software der Firma CIBEK, die als technische Unterstützung und Kommunikationsplattform für Senioren konzipiert wurde.

Die Teilnehmenden können damit im Verlauf des Projekts beispielsweise

  • Nachrichten (E-Mails) senden und empfangen,
  • sich mit Angehörigen per Video-Chat unterhalten,
  • eine Online-Videosprechstunde mit den Ärzten der koordinierenden Stelle durchführen,
  • ausgewählte Dienstleistungen bestellen (z.B. Essen auf Rädern, Pflegedienstleistungen u.v.m.).

Darüber hinaus können die Anwender über die Plattform

  • online Zeitungen lesen,
  • Internet-Radio hören,
  • ihre Termine verwalten,
  • auf einem "Schwarzen Brett" Veranstaltungshinweise im Quartier abrufen,
  • im Notfall einen Notruf an die Johanniter-Unfall-Hilfe absetzen.

In weiteren Ausbaustufen sind bei Bedarf Haussteuerungs-Funktionen (z.B. Lichtschalter, Steckdosen, Fenster etc.) und eine intelligente Notfallerkennung mit Hilfe von angeschlossenen Bewegungsmeldern möglich.

Start des Förderprojekts 10. Januar 2017: 
Wer kann teilnehmen?

Es ist geplant, dass sich nach Abschluss aller Vorarbeiten ab September 2017 die ersten von insgesamt 1.000 Versicherten in das Versorgungsmodell einschreiben können. Am NWGA können Versicherte der

  • Techniker Krankenkasse (TK)
  • Barmer
  • DAK-Gesundheit
  • Knappschaft

mit Wohnsitz im Hamburger Bezirk Eimsbüttel teilnehmen.

Projektdauer inkl. Evaluation: 4 Jahre

Die wissenschaftliche Evaluation teilen sich das Institut Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld (Gesundheitsökonomische Evaluation) und die Forschungsabteilung für Klinische Geriatrie am Albertinen-Haus (Gesundheitswissenschaftliche Begleitforschung).